Les Complices*

Die bei Les Complices* realisierten und produzierten Ausstellungen, Projekte und Veranstaltungen bewegen sich zwischen den Bereichen zeitgenössische Kunst, Theater und Film, kritischer Theorie und aktivistischer Praxis. In einem dichten Veranstaltungsprogramm von Diskussionen, Workshops, Performances, Publikationspräsentationen, Vorträgen und Filmscreenings versucht Les Complices* undisziplinierte Formen des Austausches und der gemeinsamen Auseinandersetzung zu ermöglichen. Als Bestandteil der fortlaufenden Aktivitäten produziert und koproduziert Les Complices* auch grössere Ausstellungs-, Publikations- oder Filmprojekte, sowie Inszenierungen in enger Zusammenarbeit mit den Beteiligten und anderen selbstorganisierten Strukturen, Institutionen oder Gruppen.
Les Complices* versteht Kulturarbeit als eine Praxis, die sich kritisch mit Arbeits- und Lebensbedingungen, den zahlreichen Formen von Rassismus und Ausgrenzung in westlichen Gesellschaften, Heteronormativität und Kapitalismus auseinandersetzen und sich aktiv an diesen Diskurse beteiligen möchten. Les Complices* positioniert sich damit auch kritisch gegenüber dem Konzept der «Neutralität».
Die Räume von Les Complices* befinden sich im Erdgeschoss eines Genossenschaftshauses an der Anwandstrasse 9 in Zürich Kreis 4, unweit der Langstrasse und des Kanzleiareals / Kino Bar XenixQuelle: www.lescomplices.ch/about/ongoing/, Zugriff vom 12.09.2017
«Les Complices* wurde 2002 von Jean-Claude Freymond-Guth als Les Complices* Espace Libre & Edition iniitiert. Jean-Claude Freymond-Guth, Simone Gerber und Ana Strika waren die gründeten den gleichnamigen Verein, der seit Herbst 2002 besteht. Während des ersten Jahres fanden die Aktivitäten von Les Complices* im Erdgeschoss eines Wohngebäudes an der Frankengasse in Zürich statt.»Quelle: www.lescomplices.ch/recollect/les-complices-2002/, Zugriff vom 12.09.2017
«2003 wurde Les Complices* Espace Libre & Edition von Jean-Claude Freymond-Guth (Ausstellungen, etc.) und der Mitarbeit von Ana Strika (Buchhaltung, etc.) und Gabi Deutsch (Bar, etc.) betrieben. Im Juli 2003 zog Les Complices* von der Frankengasse in die Räume an der Anwandstrasse 9 im Kreis 4. Zu dieser Zeit bildete sich auch eine Gruppe, der zudem Urs Küenzi, Christoph Moser und Mia Hotz angehörten. Die Gruppe bildete sich mit der Idee, Les Complices* gemeinsam zu betreiben»Quelle: www.lescomplices.ch/recollect/les-complices-2003/, Zugriff vom 12.09.2017
«Die erste Jahreshälfte 2004 wurde Les Complices* weiterhin von einigen Personen der im Herbst 2003 gegründeten Gruppe betrieben. Ausstellungen wurden von Jean-Claude Freymond-Guth und Urs Küenzi organisiert, insbesonder Gabi Deutsch und Ana Strika arbeiteten weiterhin mit. Nachdem sich die Gruppe im Sommer 2004 auflöste zeichnete Jean-Claude Freymond-Guth alleine für das Programm und die Leitung des Raumes verantwortlich.»Quelle: www.lescomplices.ch/recollect/les-complices-2004/, Zugriff vom 12.09.2017
«2005 organisierten und kuratierten Andrea Thal und Jean-Claude Freymond-Guth die Ausstellungen und Veranstaltungen bei Les Complices*. Im Frühjahr 2006 eröffnet Jean-Claude Freymond-Guth eine Galerie, auf die er sich in der Folge ganz konzentierte. Andrea Thal führte ihre Arbeit bei Les Complices* fort.»Quelle: www.lescomplices.ch/recollect/les-complices-2006/, Zugriff vom 12.09.2017
«Les Complices wird durch den gleichnamigen Verein
(Halbjahresmitgliedschaft 30 Franken), Bareinnahmen und Verkäufe getragen,
seit Anfang 2005 erstmals auch durch Beiträge der öffentlichen Hand»
(Quelle:Raum für Räume: interlokal - eine Ausstellung in der Shedhalle Zürich, herausgegeben und kuratiert von Susanna Nüesch ... [et al.], Zürich: Shedhalle, 2005, S. 149).

«Im September 2002 vom jungen Schweizer Künstler Jean-Claude Freymond-Guth initiiert, schafft heute eine autonome, lose Gruppe von verschiedenen Kuratoren, Künstlergruppen und Einzelpersonen ein Programm das zwischen kuratierten Ausstellungen, Plattform-Projekten, Kurzanlässen und Interventionen abwechselt. Die Komplizenschaft bewusst als Leitmotiv für die Zusammenarbeit zwischen Künstlern, Kuratoren, Galeristen und Institutionen gewählt, steht nicht der kommerzielle Profit von Kunstvermittlung im Vordergrund, sondern das Interesse, durch einen offensiven Umgang mit der kunstinteressierten Öffentlichkeit eigenen künstlerischen Positionen einen strukturierten, im Kunstgeschehen integrierten Raum zu geben und diese selbst bestimmt zu vertreten.»Quelle: Begleittexte Cart. Off-Space Rendezvous #1, 2004 [CH_2004_Cart_Off-Space_Rendez-vous#1]).

Rezeption

«Er ist ein geistiger Nachkomme von Esther Eppsteins Message-Salon und hat sich Komplizenschaft geschworen: Les Complices, der Verein um Jean-Claude Freymond-Guth, der an der Frankengasse 30 einen Ausstellung- und Projektraum kuratiert. Dort, in einem der schmalen Häuser aus dem 15. Jahrhundert, wohnt der Kunststudent selber, und dass der Ausstellungsbesucher gegebenenfalls in die Spaghettitöpfe der Mitbewohner blicken muss (darfQuelle: Daniele Muscionico, «Die Kunst-Komplizen. Die lokale Kunst-Avantgarde (er)findet neue Räume». In: Neue Zürcher Zeitung, 06.12.2002, S. 44
«Im Rahmen von Essen oder Diskussionen im kleinen Kreis, kann Theorie und künstlerische Praxis auch ausserhalb der Vortragssäle oder etablierten Institutionen in einem selbstorganisierten Kontext vermittelt werden»Quelle: www.lescomplices.ch (August 2009), zitiert in Polin 2009, S. 70.
«Les Complices* hat einen lebendigen Ort der künstlerischen Produktion und des intensiven Austausches über diese Produktionen aufgebaut. Hier treffen Künstlerinnen und Künstler, Institutionen, Akteure des Kunstbetriebes aus dem In- und Ausland und das Publikum zusammen. Es entsteht eine lebendige Kultur der theoretischen und der praktischen Interaktion zwischen Individuen und Kollektiv. So entwickeln sich längerfristige Projekte der Zusammenarbeit (Videos, Installationen, Kataloge, Zeit-schriften). Les Complices überzeugt mit der Aktualität und Relevanz der bearbeiteten Problemfelder und der herausragenden Qualität der Zusammenarbeit über die Grenzen einzelner Kunstsparten hinweg.»Quelle: Jurybericht der Eidgenössischen Kunstraumpreise, 2009, [CH_2009_EidgenössicheKunstraumpreise_Jurybericht2009.pdf]
«Les Complices hat in den letzten Jahren mit grosser Konsequenz einen lebendigen Ort der künstleri-schen Produktion und des intensiven Austausches über diese Produktionen aufgebaut. Hier treffen Künstlerinnen und Künstler, Institutionen und Akteure des Kunstbetriebes aus dem In- und Ausland mit dem Publikum zusammen. Es entsteht eine Kultur der theoretischen und der praktischen Interakti-on zwischen Individuen und Kollektiv. So entwickeln sich längerfristige Projekte der Zusammenarbeit (Videos, Installationen, Kataloge, Zeitschriften, performative Inszenierungen). Les Complices über-zeugt durch die Aktualität und Relevanz der bearbeiteten Problemfelder und durch die herausragende Qualität der Zusammenarbeit über die Grenzen einzelner Kunstsparten hinweg.»Quelle: Jurybericht der Eidgenössischen Kunstraumpreise, 2010, [CH_2010_EidgenössischeKunstraumpreise_Jurybericht_2010.pdf]
«Wird 2009 als ‹gegenwärtig interessantester Raum der Kunstszene Zürich› genannt.Quelle: Jeannette Polin, Erwartungen und Chancen der jungen Kunstschaffenden in der Zürcher Kunstszene, (Kunsthistorisches Institut, Bd. Lizentiat), Zürich: Universität Zürich, 2009, S. 69Eggerschlatter meinen gar, dass sich um den Ort eine ‹intellektuelle Szene› gebildet hat (zitiert nach Polin 2009, S. 69). Im Zentrum stehe dabei die Kunstproduktion, weshalb den Ausstellungen jeweils eine grosse Vorbereitungszeit voraus gehe.»Quelle: Polin 2009, S. 70
«Der Raum bietet eine Plattform für junge Hochschulabgänger ohne Ausstellungserfahrung. Er definiert sich über die Zusammenarbeit mit allen Personen, die sich in Produkton, Vermitttlung und Rezeption einbringen»Quelle: Marina Leuenberger-Rüttimann, Offspace: zwischen Kommerz und Institution, (Kunsthistorisches Institut, Bd. Dissertation). Zürich: Universität Zürich, 2008, S. 22