Rezeption
«Die fünf Künstler, die des öftern um dasselbe lokale Stipendium konkurrierten, fanden sich in einem fensterlosen, 15 Meter hohen Getreidesilo zusammen, 'um endlich etwas miteinander, statt stets gegeneinander zu machen.' Einer ersten Gruppenausstellung folgten fünf Einzelausstellungen sowie eine Ausstellung mit Gästen. 'Silo' verstand sich aber von Anfang an eher als Werkstätte denn als Galerie.»Quelle: Peter Schöni, „Kunst sucht Raum“, in: Du, Bd. 44, Heft 11, 1984, S. 102
Die Situation für nicht-arrivierte Künstler sei in Bern schwierig, da Ausstellungsmacher nur selten das «Experiment mit ungesicherten Werken» wage. Die meisten Künstler würden zuwarten und auf ihre Chance hoffen. Die vier Kunstschaffenden wollen aber «mit vereinten Kräften selber nach neuen Ausstellungsmöglichkeiten» zu suchen. Das gefundene Silo in Gümligen unterscheide sich aufgrund der roten Betonwände und den übriggebliebenen technischen Einrichtungen stark von andern zeitgenössischen Ausstellungen. «Alleine schon der Raum provoziert eine sehr spezielle Atmosphäre.»
(Quelle:Res Ingold, „Die Kunst individuell erleben. Künstlersilo Gümligen – ein Modell?“, in: Berner Zeitung, 23.10.1980)
Archivablage
SIK-ISEA-Archiv, Zürich, Register "Gruppenausstellungen Bern" , Subfolder "Presse bis 1987" (Zeitungsartikel)
Agenda
Dass der Schaffensprozess, die gegenseitige Auseinandersetzung unter den Künstler:innen wichtig geworden ist, wird im Rahmen der 7. Berner Kunstausstellung in der Kunsthalle 1981 beoachtet und vor allem auch in Hinblick auf die «Künstler-Silos» (Lichtsteiner, Mollet, Steinmann, Zandolini) und deren Arbeitsweise im «alternativen Arbeits- und Ausstellungsraum» Gümligen erwähnt. Auch wird betont, dass das Kunstschaffen in den frühen 1980er Jahren stark von «Haltung» geprägt ist, weniger von der konkreten Hinwendung an bestimmte MaterialienQuelle: psi, "Die Kunst als bildgewordenene Mentalität. 7. Berner Kunstausstellung: Bärtschi, Lichtsteiner, Mollet, Jürg und Ka Moser, Seibt, Steinmann und Zandolini", in: Der Bund, 20.01.1981, S. 28
Bei der 7. Berner Ausstellung in der Kunsthalle Bern erwähnt George Steinmann, dass die Ausstellung für die vier von der Silo-Gruppe schlicht eine Weiterführung der begonnenen Arbeit in einem «gegensätzlichen Medium, in einer etablierten Kunstinstitution» seiQuelle: Res Ingold, Daniel Leutenegger im Interview mit Dieter Seibt, George Steinmann, Alois Lichtsteiner, Heinz Mollet, Ka Moser, „Gibt es tatsächlich eine „neue Berner Kunstszene“, in: BZ, 24.01.1981, S.1