«Ehemaliger Getränkeautomat mit monatlich wechselnden Shows»Quelle: www.kunstsalon.ch/mainFrames/bio_GermannLorenzi..., Zugriff vom 22.08.2018)
Rezeption
«Zwischen der Schmiede Wiedikon und dem Goldbrunnenplatz konnten kleine und grosse Sammler von 1994 bis 1997 an einem Kunstautomaten (ehemaliger Getränkeautomat(Quelle: Michelle Nicol: «Vo Lozärn gäge Wäggis zue. Reiseführer durch 104
zeitgenössische Kunsträume der Schweiz». In: Freie Sicht aufs Mittelmeer, Kat. Ausst. Zürich: Kunsthaus Zürich, 1998, S. 108)
«Schon immer hatte man das Gefühl, dass da etwas fehlte: nun weiss man es, es war die Gesellschaft zur Förderung der Verbreitung kleinerer Kunstwerke durch Automaten (GzFdVkKdA). In Zürich betreibt diese an der Birmensdorferstrasse 188 ein (tagsüber versenktes) Automatenfossil, das in seinem ersten Leben das anbot, was man
Zwischenverpflegungen nannte und nun - Geld rein (zwischen ein bis zehn Franken), Klappe auf, 'Kunst' raus - uns erinnert: der wahre Kunstcharakter ist der Warencharakter; zum Fast food die fast art Besonders schön kann das der 1967 in Cham geborene (Dr.) Gunnar Müller. Er füllt die 'Gefachungen' mit etwas, was in der Stilgeschichte der bildenden Kunst wohl als Objekt- oder Materialkunst einzufächern ist: skurrile Materialmontagen, durch Akkumulation hergestellte Arrangements aus Objets trouves. Müller zeigt Müll? - ein böser Mensch, wer das behauptet. Seine mit Kunstharz bearbeiteten Dosen, Deckel und Büchsen, Ausstossungen der Zivilisation, seine gekreuzten Objekte (Zigarette durchdringt Blechei) nennt Müller «Krisit» und verkauft sie als Festpackungen für den Krisenfall. Und die Krise ist ja allgemein - und ein Allgemeinplatz wie die Müllersche Kunst. Anspielungsreich gedacht und parodistisch konzipiert,
doch irrelevant wie Junk food für den Hunger. Ein Witz. Aber das hat «Dr.» Müller wohl auch gemeint. Schade.»Quelle: M.D., „Fast art. Gunnar Müller im ‚Kunstautomat’, in: NZZ, 07.08.1996, S. 48