«ADB – Amici Di Borgo ist der Titel eines jungen Kuratoriums, das sich für Kunst im sozialen (nicht musealen) Kontext engagiert. Wir sind Kinder der Plug&Play-, Erasmus-, und Net Generation. ADB steht für glocal, Netzwerk, Dynamik, Relevanz, Innovation und Kunst. Es handelt sich um ein informelles Netzwerk, das sich im Kunst- und Kulturbereich formiert und durch persönliche Kontakte sowie neuen Medien aktiv betrieben wird. Daraus ergibt sich ein dynamisches und kreatives Gefüge, das eine neue, innovationsfördernde Form der Kunstvermittlung darstellt.»Quelle: Factsheet von Marcel Henry, 06.03.2018
2009 – 2012 | diverse Orte – Biel/Bienne, Basel, Bern |
TeamOrganisationsform
Marcel Henry
ADB Director/Curator
Sonja Gasser
ADB Associate
Archivablage
Privatarchiv ADB – Amici Di Borgo: "Alles digital, abgesehen von den Publikationen. Könnten allenfalls auch gerne zugesandt werden."Quelle: Factsheet von Marcel Henry, 06.03.2018
Agenda
ADB #001, Camera d'amici, von Heinrich Gartentor (CH), 5. Juni - 31. Setember 2009
Pünktlich auf die ART 40 (Juni 2009) intervenierte der Schweizer Künstler Heinrich Gartentor in einem privaten Ambiente unweit der Messe in Basel. Aus einem persönlichen Interieur wurde eine öffentlich bewohnbare Installation. Die Camera d'amici wurde für die Zeit der ART BASEL über eBay versteigert.
ADB #002, Annunciazione, von Ronny Hardliz (CH/CZ) und Jürg Schluep (CH), 7. - 31. August 2009
Drei Jahre stand der alte Kiosk (Chiosco Morley) an der Ecke Via San Gottardo/Via Sarah Morley in Muralto-Locarno (CH) leer. Nun kündet eine künstlerische Intervention seine Renaissance an. Der Eingriff wird durch die Künstler Ronny Hardliz (www.hardliz.ch) und Jürg Schluep (CH) in Anlehnung an künstlerische Darstellungen der Verkündigungsszene komponiert und analog zur biblischen Verkündigung in mehreren Prozessschritten ausgeführt. Damit beziehen sich die Künstler kompositorisch auf die Bildtradition, im Ausführungsprozess sind die Phasen der biblischen Geschichte erkennbar. Beide Bezüge sind nicht streng, sondern assoziativ. Letztlich geht es um den Kiosk als punktuellen Ort und Moment in der Stadt und beim Projekt um eine temporär und lokal auf den Punkt reduzierte städtebauliche Intervention.
ADB #003, Denunciazione, von Ronny Hardliz (CH/CZ) und Jürg Schluep (CH), 5. September 2009
ADB, #004, Spéculations, Simone Zaugg (CH) und Muriel Baumgartner (CH), Lokal.int, Perron 2/3, Bus Nr. 4, Biel/Bienne
Zwischen Geleisen und Strasse, Fakten und Vermutungen, Gewinn und Verlust oszillieren die künstlerischen Interventionen beim Bahnhof Biel. Ende Juni gibt der nahe gelegene Off-Space Lokal.int seinen Betrieb am aktuellen Standort auf. Ein Grund für ADB – Amici Di Borgo, diesen Umstand in die künstlerischen Auseinandersetzungen miteinfliessen zu lassen. Die in Berlin lebende Berner Künstlerin Simone Zaugg (*1968) wagt sich mit einer zu Spekulationen verführenden Arbeit in den kleinen Urwald hinter dem Off-Space, während die Zürcher Künstlerin Muriel Baumgartner (*1976) den Satelliten-Standort des Lokal.int - eine verglaste Zelle auf dem Perron des Bahnhofs Biel - für eine Intervention mit Ausstrahlung in den öffentlichen Raum verwendet. Für einmal verzichtet die Kunst auf die zur Präsentation vorgesehenen Räume und lässt Passanten auf Strasse und Schiene zum Publikum werden.
Vernissage: Donnerstag 27. Mai 2010, 18:00 Uhr
Lokal.int, Aarbergstrasse 84, CH-2501 Biel/Bienne
Finissage: Sonntag 27. Juni 2010, 15:00 Uhr, mit Performance von Domenico Bilari (CH/I) und Nachspeisen von schnouse.ch
Lokal.int, Aarbergstrasse 84, CH-2501 Biel/Bienne
Die künstlerischen Arbeiten:
Nebelfelder/Champs de brouillard von Simone Zaugg
Simone Zaugg (*1968) lebt in Berlin und Bern und bewegt sich mit ihren künstlerischen Arbeiten zumeist im öffentlichen Raum. Gewinnerin zahlreicher renommierter Kunstpreise.
Weitere Info: www.simonezaugg.net
Reservierte Plätze/Places Réservées von Muriel Baumgartner
Muriel Baumgartner (*1976) lebt in Zürich und arbeitet meist dreidimensional und ortspezifisch. 2006-09 Studium der bildenden Kunst an der ZHdK. Sie gehörte zur Auswahl von Plattform10. Weitere Info: www.murielbaumgartner.ch
Fata Morgana von Domenico Billari
Domenico Billari (*1977) lebt in Basel und bewegt sich vorwiegend im Bereich der Performancekunst. 2005-08 Studium der bildenden Kunst an der HGK Basel. Weitere Info: www.domenicobillari.com
ADB #005, Reader
Neben der Arbeit im Strassenraum an wechselnden Orten - bislang waren es Basel, Locarno, Bern und Biel - versucht sich ADB vermehrt auch als Plattform für Fragen und Antworten rund um Kunst im sozialen Kontext zu positionieren und auf diesem Feld vernetzend zu wirken. Ein erster Schritt in diese Richtung ist das Projekt #005. Der Reader, der dank der grosszügigen Unterstützung der W. Gassmann AG in Biel zu Stande gekommen ist, enthält Texte, die verschiedene Aspekte zu Kunst im öffentlichen Raum aufgreifen und versuchen, die aktuellen Bedingungen der künstlerischen Produktion in der nicht-musealen Öffentlichkeit zu diskutieren.
Folgende Beiträge sind im Reader enthalten
Seite 1: Front (QR Codes zu allen im Reader enthaltenen Texten)
Seite 2: Editorial - von Marcel Henry
Seite 2: Grusswort - von Hans Stöckli
Seite 3: Rückblick Spéculations - von Sonja Gasser und Marcel Henry
Seite 3: Chri Frautschi im Interview - von Marcel Henry
Seite 4: Selbstverantwortung der Künstlerschaft - von Konstantin Adamopoulos
Seite 4: Bühnen ausserhalb der Museen - von Nathalie Ritter
Seite 5: Broken-Windows Theorie - von Reto U. Schneider
Seite 6: Die Mobilität und der öffentliche Raum - von Peter Arlt
Seite 6: Megaposter - von Christoph Bignens
Seite 7: Strategien der Raumbesetzung - von Simon Lamunière
Seite 7: Die Basisarbeiter - von Dominik Imhof
Seite 8: Illustrationen
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ADB #006, Aspects
ADB #006 vereint acht Textbeiträge zum Thema «Aspekte der Kunstproduktion ausserhalb musealer Räume». Sie nähern sich auf sehr unterschiedliche Weise der Thematik an und schaffen ein breites Spektrum an anregenden Gedanken. Noémie Etienne und Nadia Radwan legen den Fokus auf die Entwicklungen der zeitgenössischen ägyptischen Kunst, die seit dem Beginn der Jasmin-Revolution den Strassenraum vermehrt als politische Leinwand nutzt. Sonja Gasser berichtet von Poesie, die den Stadtraum von Florenz flutet. Simon Sheikh diskutiert in seinem Beitrag neue Auffassungen der Figur des Künstlers, dem vermehrt die Aufgabe der Schaffung von Plattformen und Gegenöffentlichkeiten zugesprochen wird. Dieter Pfister bezieht im Interview Stellung zur Aktualität der vieldiskutierten Kunst im öffentlichen Raum. Sabine von Fischer begibt sich auf die Suche nach synthetischen Qualitäten der Akustik im Stadtraum. Andreas Blättler reflektiert über die Grenzen zwischen der privaten und der öffentlichen Sphäre, die in der Folge der Erfindung des Telefons und seiner Weiterentwicklung zum Smartphone unscharf geworden sind. Marcel Henry beschreibt in seinem Beitrag, wie unter der Einwirkung medialer Veränderungen flüchtige Kunstformen entstehen und wie damit ein Gegentrend zu einer weitgehend physisch präsenten Kunst im öffentlichen Raum geschaffen werden kann. Abgeschlossen wird die Textsammlung mit einem Beitrag von Michael Birchall.
Folgende Essays sind in ADB #006 enthalten:
Seite 1: Front
Seite 2: Impressum
Seite 3: Editorial - von Marcel Henry und Sonja Gasser
Seite 4/5: Au carrefour de l'art et de l'activisme - de Noémie Etienne et Nadia Radwan
Seite 6/7: Dichtkunst für die Strasse - von Sonja Gasser
Seite 8/9: The artist as public intellectual - from Simon Sheikh
Seite 10/11: Der Stellenwert von Kunst im Raum - Interview mit Dieter Pfister
Seite 12/13: Flüchtig, sperrig, verhallt - von Sabine von Fischer
Seite 14/15: Unter Einwirkung des Telefons - von Andreas Blättler
Seite 16/17: Flüchtige Kunstformen schaffen Gegentrend - von Marcel Henry
Seite 18/19: Urban agriculture and collectivism - from Michael Birchall
Seite 20: Letzte SeiteQuelle: Factsheet von Marcel Henry, 06.03.2018 Quelle: Factsheet von Marcel Henry, 06.03.2018 )
Publikationen
Diverse Reader (stehen auf Webseite zum Download bereit