filter4 ist eine ehemalige Langsamfilter-Anlage auf dem Bruderholz, die in den Jahren 1903–1905 von den Architekten Vischer & Fueter gebaut wurde. Ein grosser Teil der Basler Haushalte wurde von hier aus mit Trinkwasser versorgt. Die Anlage ist 1600 m² gross und besteht aus zwei Kammern à jeweils 800 m². 2006 wurde die Anlage geschlossen, weil die Stadt Basel weniger Wasser verbraucht.
2006 haben wir die Anlage «entdeckt» und begonnen, ein Konzept für eine kulturelle Umnutzung zu formulieren. Das Resultat heisst «filter4culture affairs» und ist ein saisonaler Ausstellungsort für moderne/zeitgenössische Kunst mit Fokus auf Skulptur, Installation, Projektion und Performance. Wie es der Name assoziiert, liegt uns auch daran, dass im filter4 «Affären» entstehen und unterschiedliche, thematische Projekte stattfinden, sich ergänzen und etwas Neues entstehen lassen.
2007 erfolgte die Baueingabe für 6 Metalltreppen, die den Raum zugänglich machen. Weil solche Vorhaben im Amtsblatt Basel publiziert werden müssen, hagelte es Einsprachen gegen das Projekt. Nach fünf Jahren und drei Gerichtsverhandlungen konnten wir am 11. Juni 2011 die Eröffnung mit einer Installation von Adrian Scheidegger (Bern) feiern. Seitdem füllt sich der filter4 neben Ausstellungen und raumfüllenden Installationen (z. B. von Roman Signer, 2013) mit spartenübergreifenden Projekten und Neuer Musik (z. B. mit Fritz Hauser, 2014), Chorkonzerten (ensemble liberté u. a.) und Theater- und Konzert-Produktionen (u. a. Larynx Vokalensemble); Künstlergespräche mit Gästen, Workshops, Partys und andere Austauschprojekte stehen regelmässig auf dem Programm.
Neben den Ausstellungen werden im Rahmen der Konzertreihe «filter4voices» Veranstaltungen im Bereich Gesang/Theater programmiert. Diese Konzerte finden innerhalb der Ausstellungen statt und stehen mit Raum und Objekten in Dialog. Nebst den vom iwbfilter4 selbst programmierten Ausstellungen und Konzerten können Kulturschaffende Projektideen einreichen.
filter4voices – ein Projekt des filter4 – bietet Stimmen und Instrumenten ein Gefäss für Performances aller Art; mit dem «zauberhaft unheimlich und unterirdisch sakralen» Gewölbe der ehemaligen Wasserfilteranlage filter4 soll KünstlerInnen ein günstiger, attraktiver Raum mit flexibler Infrastruktur zur Verfügung stehen. Akustik und Atmosphäre der Sandböden und Holzbühnen des filter4 auf dem Bruderholz sind in Basel einzigartig und verlangen nach einem spartenübergreifenden Verständnis von Kunst.
Der Ausstellungsraum und Gastronomiebetrieb ist saisonal während der Monate Mai bis Ende Oktober geöffnet und kann auch für Privatanlässe gemietet werden.Quelle: iwbfilter4.ch/about/, Zugriff vom 27.04.2018