«Im August des Jahres 1989 wird die Experimentphase der Galerie & Verlag Villa GmbH zu Ende gehen. Den rachitischen Kunstvermittlungsstrukturen kehren wir
dann zumal den Rücken zu . Die Galerie - im Sinne der traditionellen Ausstellungsinstitution - hat damit ausgedient Und mit ihr die Ausstellung? Sind Ausstellungen denn überhaupt noch ein legitimes Präsentationsmittel oder als Informationsquelle noch aktuell genug? Warum in einer Ausstellung etwas zeigen, das besser in einem Buch nachzulesen wäre?
Nach wie vor sind wir überzeugt, dass die Ausstellung das wirksamste Kommunikationsmittel ist. Kein anderes Massenmedium ‹nimmt den Besucher so in sein Ambiente auf und beeinflusst ihn während Stunden oder sogar Tagen über alle Sinne und durch so viele Eindrücke wie die Ausstellung›, schreibt Lucius Burckhardt. Recht hat er! An ihrer letzten Sitzung - auf den Tag genau 55 Jahre nachdem das Bauhaus - Lehrerkollegium die Bauhaus GmbH auflöste - haben die beiden Geschäftsführer beschlossen, die Villa GmbH zu liquidieren, um als wandelnde Epizentren des Kunstnomadismus die totale Ausstellung ins Leben zu rufen: ‹Kunst überall und jederzeit, produziert und präsentiert, vermittelt und verkauft!›»Quelle: Kunstkommunikation-Nomaden-Traktat 1988