«Die Zitrone ist ein Zusammenschluss von Freiberufler:innen und Kunst- und Kulturschaffenden aus allen Sparten, welche sich für Freiräume in der Stadt Zürich und Umgebung einsetzen. Der Verein betreibt in Selbstverwaltung und -organisation Zwischennutzungen von leerstehenden Immobilien jeder Grösse.»Quelle: zitrusfrucht.ch, Zugriff vom 29.05.2018
«Die Zitrone ist nicht nur ein «Atelierhaus» wie viele andere ähnliche Objekte in Zürich. Der Verein hat sich dank niedriger Kosten bei einer Zwischennutzung zum Ziel gesetzt, auch Projekten günstigen Raum anzubieten, die in Zürich grosse Schwierigkeiten haben, ausreichende Fläche zu finden (z. B. Bühnenwerkstätten, Ausstellungsräume, Bandräume etc.). Er stellt seine Räumlichkeiten aber auch kurzfristig externen Veranstaltern zur Verfügung – und trägt dadurch auf niederschwellige Art und Weise zur Belebung eines ganzen Quartiers bei.
Um einer möglichst breiten Palette von Nutzungen offen zu stehen, greift in der Zitrone das Konzept der Solidarität. Jeder Arbeitsplatz kostet gleich viel, aber es steht jedem Mitglied so viel Raum zur Verfügung, wie es braucht. Dies ermöglicht eine vielseitige Belegung aus verschiedenen Sparten, was Kollaborationen und Synergien fördert. Im Gegenzug beteiligen sich die Vereinsmitglieder aktiv an anstehenden Arbeiten und dem kulturellen Angebot.
Der Verein Zitrone ist selbstfinanziert und verwaltet die Räumlichkeiten selber. Gegenüber den Eigentümern ist er die einzige Ansprechperson. Auch besorgt er Instandhaltung und -setzung sowie Hausarbeiten selber, und hält das Gebäude für vielfältige Aktivitäten offen bis zum Umbau. Alle Nutzer:innen und Nutzer sind Mitglieder des Vereins und tragen Mitverantwortung. Ein paritätisch zusammengesetzter Vorstand aus 10 Personen führt den Verein in Freiwilligenarbeit.
Die «Zitronen» pflegen nicht nur temporär eine ganze Liegenschaft im Eigeninteresse und ohne finanzielle Unterstützung, wir tauschen uns auch aus mit Nachbarn, wir pflegen Beziehungen zu ähnlichen Institutionen, Organisationen und zu Behörden. Wir laden ein zu Diskussionen und Podien, beschäftigen uns mit Sonnen- und Schattenseiten der Aufwertung und Belebung von Quartieren. Wir fühlen uns als weltoffene Gemeinschaft «von unten» und jeden Alters. Eine kleine Gemeinschaft mit eigenen Ideen, die von sich aus mithilft, die Stadt Zürich an einer kleinen Ecke noch lebenswerter zu machen.»Quelle: zitrusfrucht.ch/page/philosophie, Zugriff vom 29.05.2018
«Zwischennutzung ist für den Verein Zitrone kein Geschäft, es ist eine Mischung aus Notwendigkeit und Lebensgefühl. «Mit unserem Projekt wollen wir der Gentrifizierung etwas entgegensetzen», sagt Sablonier. Das Wort «Gemeinschaft» wird grossgeschrieben, ebenso «lokales Gewerbe». Die Musiker, die im Proberaum üben, lassen ihre Plakate und CD-Hüllen im Siebdruckatelier drucken. Die Fussball-WM wurde gemeinsam im Kinoraum verfolgt, und gegessen wird oft zusammen am grossen Mittagstisch.»Quelle: Denise Marquard, “Tummelplätze für Kreative. Der Verein Zitrone organisiert Zwischennutzungen für die Alternativszene – wie im Amag-Haus in Altstetten“, in: Tages-Anzeiger, 18.07.2014. (online: www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Tummelplaetz..., Zugriff vom 29.05.2018